-Ein ganz normaler Tag am Volberger Weg

(PM) Das war er sicher nicht für die Kinder der 3. + 4. Klassen der GGS Volberger Weg in Rath/Heumar. Es war ein Tag, an dem die Kinder Erfahrungen machen konnten, wie es ist, mit einem Handicap zu leben. Die Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung ermöglicht es Grundschulkindern seit 2006 ganz besonderen Einblicke in ein Leben zu erhalten, das sich zum Teil sehr von ihrem eigenen unterscheidet. Wie ist es, wenn man sich in einem Rollstuhl fortbewegen muss, wie kann ich mich orientieren, wenn ich nichts sehe, wie fühlt sich die Brailleschrift an, wie ist es, wenn man sich mit Übergewicht bewegt? Diese und noch viele andere Situationen konnten die Kinder der Schule durchleben. Da gab es Rollstühle die benutzt werden durften, die Kinder konnten auf einem Tandem auf dem hinteren Sitz mit verbundenen Augen mitfahren, ein kleiner Parcours musste "blind" mit einem Blindenstock durchlau- fen werden und vieles mehr. "Das war schon ein bisschen gruselig," war der Kommentar eines Schülers, der eben seine Blindfahrt mit dem Tandem beendet hatte und "wo sind wir denn eigentlich langfahren?" Das nötige Equipment und Helfer brachte die Weik-Stiftung mit in die Schule. Ebenso wie sie für einen erfrischenden und gesunden Obstimbiss sorgte. Wie sonst könnte man die Schülerinnen und Schüler besser sensibilisieren, für die Lebensbedin- gungen, die Kinder mit einer Ein- schränkung erleben müssen. "Ich habe mit 8 Jahren mein Bein verloren. Das Schwerste waren die Hänseleien meiner Schulka- meraden!" Diese Aussage des damals 22-jährigen Heinrich Po- pow, der bei den Paralympics 2004 drei Bronzemedaillen gewonnen hatte, war ein Schlüsselmoment für Bernhard Weik. Von da an machte er es sich zur Aufgabe, das "Mitfühlen" von Kindern zu wecken für Menschen, deren Le- benssituation ganz andere Her- ausforderungen bereithält Bernhard Weik selbst ist in be- scheidenen Verhältnissen groß geworden aber er war nie ein Mensch, der aufgibt. Er war zeitlebens sehr sportlich, dis- zipliniert und fleißig. Den Erlös für den Verkauf seines Unter- nehmens für Bandbeschich- tungs- und Verzinkungsanlagen brachte er 1996 in seine Stif- tung ein und hat seitdem ca. 15.000 Grundschulkindern das Erleben eines "besonderen Ta- ges" ermöglicht. Er unterstützt LVR-Schulen für geistig behin- derte Schüler bei Sponsoren- läufen, fördert junge Interpre ten von Mozart-Musik - seine besondere Vorliebe und hat auch ein Herz für den Tierschutz. In einer Zeit, in der ein Begriff wie "Mobbing" immer mehr an Bedeutung gewinnt, in der man den Eindruck hat, dass das Mit- gefühl für den Nächsten immer mehr verloren geht, kann man ein Engagement, wie es die Weik-Stiftung zeigt, sicherlich nicht überbewerten. Wer mehr über die Stiftung und diese "ganz besonderen Tage" erfah- ren möchte, kann viel darüber im Internet erfahren. Hier wird man unter "Weik-Stiftung sofort fündig - sowohl auf einer Homepage als auch bei Facebook

Ein ganz normaler Tag

 

Viele Kinder werden ja immer noch gehänselt, weil sie anders sind als andere Kinder.

Am 30. April 2018, einem ganz normalen Tag, haben wir, die Grundschule Volberger Weg Besuch von der Elisabeth und Bernhard Weik-Stiftung bekommen. Wir konnten an verschiedenen Stationen erfahren, wie das Leben von Kindern bzw. Menschen ist, die körperlich beeinträchtigt sind. Uns haben z.B. auch eine blinde Frau und eine Frau, die auf Grund einer Krankheit im Rollstuhl saß, viele Fragen zu ihrem Leben beantwortet.

An einer dieser Stationen durften wir z.B. die Gebärdensprache, die Sprache der Gehörlosen und Taubstummen lernen und haben einige Wörter gelernt.

An einer weiteren Station haben wir uns als Erstes wiegen müssen und sind dann auf das Klettergerüst geklettert. Danach haben wir Gewichte an unseren Körper geschnallt bekommen und sollten uns ein weiteres Mal mit den Gewichten wiegen. Erneut sind wir damit aufs Klettergerüst gestiegen. Das war dann viel schwerer. Zu dieser Station gab es auch noch einen Fühlpfad. Dort musste man mit nackten Füßen und verbundenen Augen über einen Steg laufen und mit den Füßen erfühlen, um was für ein Material es sich handelt, z.B. Heu, Steine, Erde und Sand.

Es gab noch viele weitere Stationen wie z.B. mit verbundenen Augen Tandem fahren, Dosen werfen oder Blindenschrift.

An diesem Tag haben wir gelernt, dass man andere Kinder nicht hänseln soll, weil sie körperliche Beeinträchtigungen haben. Manche Kinder sind groß oder klein, andere Kinder sind dick oder dünn. Jeder ist anders. Und das ist auch normal und gut.

Es war ein toller Tag, an dem wir viel über das Leben von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung gelernt haben.

 

 

Geschrieben von Anna Wardenbach und Marie Kirsch, Klasse 4c