Einzelstation 6: Gehörlose

Definition: "Aktive" = Helfer oder Helferin der Eltern bzw.

                "Kinder" = Schüler bzw. Schülerin "GNT" = ganz normaler Tag


Wichtig: Diese Station muss immer in einer ruhigen Klasse durchgeführt werden.

Gehörlose Menschen verständigen sich mit Hilfe der Gebärdensprache, auch Zeichensprache genannt. Für viele Worte gibt es feste Gebärden, die durch Gestik und Mimik kommuniziert werden.

Normalerweise verdeutlicht ein Gehörlosen-Pädagoge den Kindern, wie sich die Gehörlosen lautlos "unterhalten". Ein Zwiegespräch ist besonders interessant. Dazu ist eine zweite Person notwendig die auch die Gebärden beherrscht.

Die Kinder sitzen im Kreis um den Lehrer/in und dürfen raten über welches Thema gerade geredet wird.

Die Familie steht zuerst mal im Mittelpunkt: dann folgen die Gebärden für die Einzelnen.

Personen: Mutter – Vater – Opa- Oma – Kind – Baby – Bruder und Schwester – Freunde.

Das Auto und das Motorrad sind ein dankbares Objekt, das die Kinder erraten müssen. So bekommen die Kinder die Begriffe   für "Auto" (Lenkbewegung) 

oder Motorrad (mit beiden Händen am Steuer) vermittelt.

Die Kinder üben die Gebärden sofort mit. Deshalb müssen die Kinder   auch öfters in der Fingerhaltung korrigiert werden.

Alle Arbeitsmaterialien und Übungen werden von der Gehörlosen Person bereitgestellt und übernommen. Eine Vorlage zur Gebärdensprache DIN A4 wird mit den Materialien an die Schule geliefert. Eine Kopie sollte den Kindern an späteren Tagen ausgehändigt werden.

Auch hier ist vor Ort ein Experte zu suchen und für seine Mitarbeit zu gewinnen.

Im Notfall gibt es Gehörlose Dolmetscher, die bezahlt werden müssen.

Die Gebärdensprache erreicht ihre Vollendung durch das Ablesen von den Lippen.

Alle anderen Begriffe werden mit dem Fingeralphabet buchstabiert. Die Zeichen der Gebärdensprache unterscheiden sich von Land zu Land. Das heißt, auch Menschen mit Hörbehinderungen müssen "Fremdsprachen" lernen. Selbst innerhalb eines Landes können unterschiedliche dialektale Formen auftreten. Gebärdensprache ist also genauso facettenreich wie die gewöhnliche Lautsprache.

Eine Sprache mit eigener Grammatik

Gebärdensprache ist eine vollwertig anerkannte Sprache mit eigener Grammatik. Zum Ausdruck gebracht werden grammatikalische Hinweise durch Mimik und Körperhaltung. Fragen werden z. B. über die Kopfhaltung oder die Stellung der Augenbrauen verdeutlicht. Die Grammatik der Gebärdensprache lässt sich mit den herkömmlichen sprachwissenschaftlichen Kategorien Phonologie, Morphologie, Morphosyntax und Syntax darstellen.