Monheimer Grundschule am Lerchenweg – mit echtem Ganztagskonzept 03. Mai 2018

Zum zweiten Mal fand der „ganz normale Tag“ der Weik-Stiftung statt.

Monheim a.Rh./Langenfeld (jste). „Unser Schwerpunkt ist eindeutig das Ganztagskonzept.

Von den zwölf Klassen befinden sich neun bereits im Ganztag von 08:00 bis 16:00 Uhr, in drei Jahren werden es alle Klassen sein.“ Schulleiter Achim Nöhles ist von diesem Konzept voll überzeugt, und die Anmeldezahlen geben ihm Recht. 118 Kinder seien angemeldet worden, aber nur 81 könne die Schule aufnehmen. „Auch wenn wir in den Klassen 28 bis 31 Kinder haben und damit an der Obergrenze der Klassenstärke sind, freut es uns doch, so nachgefragt zu sein.“ Der massive Zulauf habe seinen Grund auch im starken Zuzug nach Monheim. „Inklusiv, interkulturell, multiprofessionell und vernetzt“ – mit diesen Schlagworten auf der neu erstellten Homepage ist auch das umschrieben, was die Schule ausmacht. Die 346 Schülerinnen und Schüler werden von einem multiprofessionellen Team aus 61 Mitarbeitern betreut, unterrichtet und gefördert, darunter sind 24 Grundschullehrer, aber auch Erzieher, Sozialpädagogen, Sonderpädagogen, FSJler. Zum Teil kämen die Kinder aus schwierigen Verhältnissen. Die anerkannt inklusive Schule nehme auch Kinder mit geistiger Behinderung, lern- und verhaltensauffälligen oder motorischen Defiziten auf. „Auch wenn es nicht immer einfach ist, die Erstklässler in den Schulalltag einzubinden, sehen die Eltern doch, dass wir Hilfen zur Verfügung stellen“, betont der Schulleiter. Die Aufgabe der Grundschule sehe er darin, ein breites Angebot von Fördermöglichkeiten für alle Kinder zur Verfügung zu stellen. So gebe es ein breites Musikangebot in Zusammenarbeit mit der Musikschule, ein breites Sportangebot und eine Kooperation mit der Kunstschule. Achim Nöhles hat die Grundschule am Lerchenweg als neue Schule 2005 aufgebaut. „Ich bin mit Leib und Seele an einer Brennpunktschule, da ist mein Platz, da gehöre ich hin.“

Nach 2013 kam jetzt zum zweiten Mal das Team der Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung in die Schule, um den „ganz normalen Tag“ zur Sensibilisierung der Schüler für Menschen mit Handicap durchzuführen. „Warum haben Sie eine Sonnenbrille auf?“ wird der blinde Wolfgang Krafft gefragt, der zum Team gehört. „Weil meine Augen durch die Augenkrankheit nicht so schön aussehen“, sagt er und geht ohne Brille zu allen Kindern einer Klasse. Manfred Glasmacher, ebenfalls blind, zeigt die Alltagshilfen für blinde Menschen. „Beim Mühle- oder Schachspiel kann ich fühlen, welche Farbe die Steine bzw. Figuren haben“, zeigt er den Schülern.

Ilka Hilbich ist gehörlos. Mit Kenneth Seidel zeigt sie den Schülern, wie sich gehörlose Menschen durch Gebärden mit den Händen verständigen können. „Ich habe meist gehörlose Freunde, da kann ich gebärden (mich unterhalten, verständigen). Besonders gefragt ist das Fahren mit dem Rollstuhl und als „Blinder“ mit einer Schlafbrille auf dem Tandem. Aber auch mit dem Blindenstock gehen und mit Gehilfen Stufen zu überwinden steht auf dem Programm.

Das zu Beginn des Tages von allen Schülern gesungene „Lerchenlied“ passt zu diesem Tag:

„Wir sind ganz verschieden. Jeder kann was andres gut. Wir helfen einander. Das macht uns allen Mut.“